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Ort: Rehburg-Loccum |
Lebendige Innenstädte sind für eine funktionierende Gesellschaft wichtig. Dabei geht es den deutschen Innenstädten aber unterschiedlich gut: Während die einen mit Raumknappheit und -konkurrenz umgehen müssen, kämpfen andere mit Leerständen und verwahrlosten Räumen. Was kann Kultur zu einer lebendigen Gestaltung von Innenstädten beitragen und welche kulturpolitischen Aufgaben stellen sich im Rahmen einer integrierten Stadtentwicklung?
Was kann Kulturpolitik im Rahmen einer integrierten Stadtentwicklungspolitik angesichts sich verändernder Innenstädte leisten? Wo kann sie Motor sein – und wo sind ihre Grenzen?
Den Innenstädten in Deutschland geht es derzeit unterschiedlich gut. In einigen zeigen sich Probleme oft schon auf den ersten Blick am Leerstand von Geschäften. Die Corona-Krise hat den Verhaltenswandel vieler Menschen verstärkt: Es wird zunehmend online gekauft, im Homeoffice gearbeitet, Essen nach Hause bestellt und Kultur im heimischen Wohnzimmer konsumiert.
Andernorts sind die Mieten hoch, es herrscht Platzmangel. Die hohe Zahl an Besuchern lässt die Stadt oft aus allen Nähten platzen.
Angesichts der Gemengelage braucht es neue Ideen und Konzepte für Innenstädte. Was genau aber kann der Beitrag der Kulturakteure und -institutionen jenseits der Rolle des „Lückenbüßers“ sein? Was sind die Voraussetzungen und Rahmenbedingungen? Das wird auf der Tagung mit folgenden Schwerpunkten diskutiert:
- Kulturelle Infrastruktur: Welche Rolle können Kulturinstitutionen wie Bibliotheken, Museen und Theater in der Innenstadt einnehmen? Wie können
- sie verstärkt eine Rolle als „Dritte Orte“ für die Stadtgesellschaft einnehmen?
- Stadtplanung und öffentliche Räume: Welchen Beitrag kann Kulturpolitik zur Raumgestaltung leisten?
- Umnutzung von Leerstand: Welche Erfahrungen gibt es, auch mit großen Immobilen (z.B. Warenhäusern)? Welche Konzepte jenseits von improvisierten Pop-ups sind denkbar?
- Kultur- und Kreativwirtschaft: Wie können Anreize zur Ansiedlung von Akteuren der Kreativwirtschaft geschaffen werden?
- Wie kann eine lebendige Kulturszene mit Clubs und Veranstaltungen gestaltet werden?
Weitere Inforamtionen, das Programm und die Anmeldung zur Veranstaltung finden Sie hier
Ort: Rehburg-Loccum |
Die genossenschaftliche Idee erlangte in letzter Zeit vor allem im Bereich der Erneuerbaren Energien neue Popularität. Immer mehr Genossenschaften sichern aber beispielsweise auch die Nahversorgung im Ort, retten den ehemaligen Bahnhof vor dem Verfall oder etablieren Kulturangebote. Welchen Beitrag können Bürgergenossenschaften zur Gemeinwesenentwicklung leisten? Welche Strukturen werden benötigt? Wie funktioniert das Zusammenspiel mit anderen Akteuren im ländlichen Raum?
Bürgergenossenschaften übernehmen im ländlichen Raum zunehmend Aufgaben der Daseinsvorsorge. Hier sind viele Angebote nicht mehr profitabel, und für die Betreiber stellt sich die Frage, ob sich die Supermarktfiliale, der Breitband-Internetanschluss oder das Kino lohnt. Auch öffentliche Infrastruktur ist auf dem Rückzug. Das Gemeinwesen weist immer mehr Lücken auf, die u.a. von Genossenschaften gefüllt werden. Beispiele sind die Nahversorgung im Ort mit genossenschaftlichen Läden, die Rettung des ehemaligen Bahnhofs vor dem Verfall oder die Wiederbelebung von Gebäuden wie Theater oder leerstehende Gewerbegebäude mit selbstinitiierten Kultur- und Freizeitangeboten. Forschungen zeigen, dass diese Initiativen zentral sind für die Sicherung von Lebensqualität, sozialem Zusammenhalt, gelebter Demokratie und wirtschaftlicher Stabilität insbesondere in ländlichen Regionen.
Dabei sind sie maßgeblich auf bürgerschaftliches Engagement und umfangreiche Unterstützung angewiesen. Gemeinsam ist ihnen eine Ausrichtung des Wirtschaftens auf das Wohl des Gemeinwesens. Gleichzeitig erfordern sie neue Formen der Zusammenarbeit zwischen Bürger*innen, Staat, Wirtschaft und Wissenschaft, die teilweise erst entwickelt werden müssen.
Die Tagung bietet einzelnen Initiativen Raum sowohl für einen qualifizierten Erfahrungsaustausch als auch für den Dialog mit Vertreter*innen neuerer Forschungsansätze sowie passgenauer Unterstützungsstrukturen aus dem politischen und zivilgesellschaftlichen Raum. Gemeinsam erarbeiten alle Akteure Strategien, wie Bürgergenossenschaften im ländlichen Raum zum Wohl von Demokratie und Gemeinwesen gefördert und unterstützt werden können.
Weitere Informationen, das Programm und die Anmeldung zur Veranstaltung finden Sie hier